Honolulu – Marathon am 08. Dezember 2013, Reise Hawaii 30.11. – 17.12.2013 mit San Francisco, Hawaii Big Island, Oahu und Maui

Das erste mal war ich 1999 auf den Hawaii – Inseln, natürlich auch mit Honolulu – Marathon. Damals war ich auch auf Kauai, dafür jetzt auf Maui. 

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Aber der Reihe nach: Am 30. ging um 9 Uhr mein LH-Flug zunächst nach Frankfurt, dann mit United Airlines weiter ………

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……….. über Grönland nach San Francisco, Ankunft gegen 15 Uhr Ortszeit.

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Hier war ich bereits 1994 mit Gunla einen Tag zum Start unserer 4-wöchigen USA-Südwesttour. Diesmal hatte unsere Sportreisegruppe 2 Tage zur Verfügung, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten dieser Stadt zwischen Bay und Pazifik zu erkunden.

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Ich begann abends mit Chinatown, da gibt es z.B. Chef Hungs Restaurant im Untergeschoss, hier war ich fast der einzige Nicht-Chinese, deshalb muss das Essen ja authentisch gewesen sein, gut war es auf jeden Fall.

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Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, warm bei strahlend blauem Himmel, und natürlich muss man ein Stück über die berühmte Golden Gate Bridge, das Tor zur San Francisco Bay, gegangen sein. Diese kühne Brückenkonstruktion wurde 1937 in Betrieb genommen, Chief Engineer war Joseph Strauss.

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Die Kabel bestehen aus 27572 einzelnen Drähten und bilden den Gesamtdurchmesser von 92,4 cm. Dann folgt Fishermans Wharf, die sich mit den Pieren 1 – 47 über etliche Kilometer erstreckt, hier fährt sogar eine echte Straßenbahn und es gibt …..

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………. natürlich viele Geschäfte und Restaurants, Gaukler und Marktschreier, aber das beste sind die „Imbiss“-Stände mit frischen Scampi, Krabben, Fischsuppen, Hummern, Fish’n Chips …………

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Ein Publikumsmagnet ist auch die große Seelöwenkolonie am Pier 39. Der San Francisco Maritime National Historical Park beherbergt historische Segel- und Dampfschiffe.

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Gleichzeitig wichtigstes Transportmittel und Attraktion ist die berühmte Cable Car. Auf 3 Linien (Tagesticket 14 Dollar) fahren museumsreife Wagen, die mit 4 ständig über Seilrollen mit 15,3 km/h laufenden  Endlos-Stahlkabeln unterhalb der Straßenoberfläche angetrieben werden und scheinbar mühelos die extremen Steigungen der Stadt überwinden.

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Mit einer Klemmvorrichtung über einen Hebelarm hängt der Fahrer, „Gripman“ genannt, den Wagen ans Seil. An den Haltestellen wird die Klemme gelöst und die Bahn über Bremsen zum Stehen gebracht. Am Ende der Strecke wird das Cable Car auf einer Drehscheibe in die Gegenrichtung gedreht. Die sehenswerte Antriebstechnik, 4 Gleichstrommotoren 500 V, 380 kW (517 PS) mit riesigen Speichenrädern, befindet sich zentral im Maschinenhaus an der Kreuzung zweier Linien und ist gleichzeitig ein Museum.

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Und dann gibt es natürlich noch die Lombard Street. Nur ein kurzes, sehr steiles Stück dieser Ost-West-Verbindung ist eine stark gewundene, blumengesäumte Einbahn-Serpentinenstraße, die ständig von einer, ähnlich dem Cable-Car-Kabel, nie endenden Autokolonne befahren wird. Wir haben’s 1994 auch gemacht!   

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Am 02.12. dann der Flug nach Hawaii Big Island, Kailua Kona, der wohl bekannteste Touristenort hier, entsprechend sind die Preise, aber man kann es aushalten auf Hawaii, bei Temperaturen zwischen 27 und über 30 Grad! Hier ist auch jedes Jahr Start und Ziel des Hawaii-Triathlons am Pazifik unweit unseres Hotels Kona Seaside. Was kann man auf der größten und jüngsten Hawaii-Insel unternehmen, entstanden wie alle anderen durch aus dem Mehresgrund gewachsene Vulkane? Man findet nicht nur Riesenfarne in einem nicht mehr aktiven Krater, sondern kann auf Big Island auch noch ………

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…………. aktive Vulkantätigkeit im Volcano National Park erleben, besonders bei einem Flug mit dem Hubschrauber von Hilo, dem größten Ort der Insel, über die teilweise rotglühenden Lavafelder an der Südostküste.

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Vor einigen Jahren sind hier noch Lavaströme in den Pazifik geflossen. 

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Einen Mietwagen braucht man unbedingt, um z.B. die Nordhälfte der Insel zu umrunden mit einsamen wilden Buchten, Stränden mit Meeresschildkröten, weidenden Maultieren auf sattem Grün oder dem Geburtsort des letzten Königs von Hawaii, Kamehameha III.

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Ich habe mich für einen Jeep entschieden, das Original, die Autos übernimmt man direkt am Flughafen.

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Die Südhälfte bietet Ka Lae, South Point, den südlichsten Punkt der USA, eine einsame, flache, unwegsame Küstenlandschaft, die wenigen Bäume lassen unschwer die Hauptwindrichtung erkennen.

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Die Gestalt des Eilandes wird stark geprägt durch die beiden über 4000 m aufragenden Vulkane. Es lohnt sich, auf dem Mauna Kea den Sonnenuntergang zu erleben, nach einer Fahrt zum Teil noch über Schotterpisten von Meereshöhe 0 auf 4205 m ! Deswegen ist bei wenig über 0 Grad Bergkleidung nicht verkehrt.

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Gegen 18 Uhr versinkt die Sonne im Meer und taucht die Berglandschaft in ein unwirkliches rötliches Licht.

Natürlich gibt es auch Badestrände mit weißem Sand, das Wasser hat um 27 Grad. Ich kann den Hapuna Beach State Park empfehlen, oder einen kleinen Strand nur 4 km südlich vom Hotel. Dann am 06. Dezember ist es Zeit, mit Hawaiian Airlines die ca. 250 km Luftlinie nach Oahu zu wechseln,

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genau gesagt nach Honolulu, Waikiki, mit einem der berühmtesten Strände überhaupt.

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Mein Zimmer liegt im 19. Stockwerk des Ohana Waikiki West Hotels, es ist richtig was los hier, ohne daß es hektisch wirkt, in der Hauptstadt der Hawaii-Inseln.

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Ich glaube, die ca. 25000 Marathonläufer fallen hier nicht großartig auf. Auf Oahu Leben über 800.000 Menschen, mehr als 80% der gesamten Hawaii-Bevölkerung. Wir holen gleich die Startunterlagen ab. Am nächsten Tag dann eine Inselrundfahrt mit dem Bus, Stop an Chinamans Hat, ………

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………………. am legendären Surferstrand Waimea Beach,

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an einer Dole-Ananasplantage, zwischendurch frische Scampi mit Knoblauch, das ist meine Vorbereitung auf den Honolulumarathon. Die Landschaft ist durch vulkanische Formationen geprägt, die vollständig von der Vegetation eingenommen wurden.

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Am nächsten Tag ist das Wecken für 3 Uhr programmiert, denn der Start des auch schon legendären Honolulu-Marathons ist um 5 Uhr auf dem Ala Moana Boulevard, und wir wollen uns rechtzeitig vom Hotel zu Fuß auf den Weg machen für eine günstige Startposition.

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Das gelingt auch, der Start ist pünktlich und ich mache mich ausschließlich gehend, anders geht es augenblicklich nicht, auf meinen Weg. So lange es noch dunkel ist, kann keine Sonne herunterbrennen, aber irgendwann ist sie da und sorgt für über 30 Grad.

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Das Schöne ist für mich, daß ich auch gehend nie alleine bin, es sind immer genug Japaner und der Rest der Welt dabei, ich werde besonders von Amerikanern auf mein 100er Trikot angesprochen, und wie immer glauben viele, es wäre mein 100. Marathon. Dafür sieht das Trikot aber nun wirklich schon zu gebraucht aus! Ich vermeide zu sagen, wieviele ich wirklich habe, außer ich werde direkt gefragt. Es ist schon mühsam, zu walken, und die Sonne knallt herunter. Unterwegs bieten junge Japanerinnen „High Touch for free“ an, was aber nur sowas wie „Umsonst Abklatschen“ bedeutet. Die Stimmung ist entspannt, denn alle wissen, daß sie in die Wertung kommen werden, auch nach den offiziellen 9 h, denn der Veranstalter wartet auch auf den Letzten, was 14 h dauern kann!

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Ein echter Fortschritt gegenüber „berühmten“ deutschen Veranstaltern, in Berlin werden Läufer nach 5 ½ h von der Polizei von der Strecke genommen, wenn sie sich nicht dagegen wehren, wie zuletzt Gunla, die dann ja schließlich noch in die Wertung kam! Das Ziel, den  Kapiolani Park, erreicht man nach Überwindung des Diamond Head, eines kleinen Vulkanhügels.

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Nach 7:21:16 h bin ich als 16741. auf der Zielinie, hinter Kazuaki Hishino und vor Jim Murphy. Zum Vergleich 1999, siehe Foto in meiner Biografie, 3:53:58 h als 1484. hinter Kara Goodwin und vor Kageo Hiramine.

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Am nächsten Tag bekommt man hier auch Urkunde und Ergebnisliste. Dann bleibt einem ja auch noch der Strand von Waikiki, natürlich umrahmt von hohen und noch teureren Hotels, aber egal, hier muss man mal gewesen sein!

Am 10. Dezember ist wieder eine andere Insel dran, der Flieger bringt uns nach Kahului auf Maui, im Anflug tief unten die Nachbarinsel Molokai …….. 

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……… und dann der Norden von Maui.

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Mit dem Jeep quere ich dann gleich die Insel nach Lahaina (das bedeutet „Gnadenlose Sonne“) an der Südwestküste, nördlich dieses sehenswerten, alten ehemaligen Walfängerortes liegt unser Royal Lahaina Resort, direkt am wunderbaren langen Sandstrand. Immer im Blick sind hier die Nachbarinseln Lanai und Molokai. Maui ist in großen Teilen noch sehr einsam und ursprünglich, das sieht man schon im Anflug, dazu muss man aber auch mit dem Auto die Umrundung der Nord- und der Südhälfte in Angriff nehmen.

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Auf der Nordhälfte lohnt es sich, mal einen kleinen Trail an die wilde Felsküste zu gehen.

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Ganz im Norden ist die Straße teils einspurig, Pech, wenn in den Serpentinen jemand entgegenkommt. Offiziell darf man hier mit Mietwagen nicht fahren… Was der Sonnenuntergang auf Big Island ist, das ist hier der Sonnenaufgang auf dem Haleakala Crater, 3054 m. Ja, was heißt das? Ich muss um 2:30 h aufstehen, um 3:30 h losfahren, um nach einer spannenden Serpentinenfahrt in der Dunkelheit auf dem Gipfelparkplatz anzukommen, bevor er von den Rangern wegen Überfüllung geschlossen wird.

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Der Sonnenaufgang ist an diesem Tag um 6:46 h, und vom ersten roten Schimmer bis zum Aufstieg des roten Glutballes dauert es gefühlt doch ziemlich lange.

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Die Temperatur ist hier wenig über 0 Grad. Die Abfahrt bei Tageslicht öffnet den Blick über die ganze Insel, und ich beschließe, die Südhälfte im Uhrzeigersinn an der Küste zu umrunden. Auf der Nordseite geht es in Serpentinen nur hoch und runter durch urwaldartige Landschaft mit wenig Ozeanblick. An der Ostspitze liegt Hana mit einem Flugplatz auf der einzigen ebenen Fläche direkt am Pazifik. Im Ort will ich endlich frühstücken, gar nicht so einfach, der Ort besteht nur aus ein paar verstreuten Häusern. An einem einfachen Kiosk mit einem total freundlichen jungen Typen bekomme ich nach Wunsch Eier mit Speck und eine Cola.

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Die weitere Route verläuft jetzt zum Teil direkt am Meer, dann hoch oben in die Felsen gehauen in engen Serpentinen auf einer ebenfalls für Mietwagen nicht zugelassenen Straße, aber das ist der schönste Teil mit wahnsinnigen Ausblicken auf den Ozean und die Lavafelder und die einzigartig einsame Landschaft im Süden der Insel.

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An einem mobilen, etwas alternativen Verkaufsstand trinke ich einen Kaffee, Infrastruktur nach unserem Maßstab darf man nicht erwarten, vermisst man aber auch nicht. Ich erreiche wieder den Abzweig zum  Haleakala Highway 378, ich habe die Runde also beendet. Die Rückfahrt zum Hotel entlang der Südwestküste verläuft direkt mit Blick auf den Ozean und die Nachbarinseln. Was fehlt noch? Den alten Walfängerort Lahaina, schönster Ort der Insel mit buntem Straßenleben, kann man zu Fuß erkunden, mit den vielen Läden und Restaurants in alten Original-Holzhäusern an der Front Street.

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In kleinen urigen Restaurants kann man praktisch direkt am Pazifik sitzen, wenn nur die gnadenlose Sonne nicht wäre….. Im Zentrum ein großer schattiger Platz mit riesigen miteinander verwachsenen mangrovenähnlichen Bäumen und die nach dem letzten König von Hawaii benannte Schule.

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Ich buche für den Folgetag noch eine Whalewatching Tour bei der recht großartig klingenden Pacific Whale Foundation. Das Schiff fährt für 2 h ein gutes Stück weg von der Küste und man sieht wirklich, wie diese riesigen Säugetiere sich spielerisch an der Wasseroberfläche tummeln.

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Wenn gerade keine Wale zu sehen sind, dann wenigstens die Nachbarinsel Lanai.

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Ich durfte nur nicht versuchen, zu fotografieren, dann hätte ich nämlich keine Wale gesehen. Am Abend ist dann der Rückflug über San Francisco und New York nach Frankfurt und schließlich nach Hamburg mit Ankunft am 15.12. geplant. Aber unverhofft kommt oft. In New York war Schneesturm, wir flogen nur bis San Francisco, buchten auf Direktflug nach Frankfurt am 16.12. um und blieben noch 2 Nächte in San Francisco.

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Wieder war das Wetter sehr schön, und es bot sich eine Schiffstour auf die legendäre und vermeintlich ausbruchsichere Gefängnisinsel Alcatraz an, hier saßen die berühmtesten Verbrecher der USA, unter anderem Al Capone, den man damals nur wegen Steuerhinterziehung dingfest machen konnte.

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Die Tour war sehr interessant mit einem Audio-gestützten Rundgang durch das Gefängnis. Es gelang insgesamt 5 Insassen, zu fliehen, berühmt der Ausbruch von 1962, der mit Clint Eastwood verfilmt wurde. Es waren die Bankräuber Lee Morris und die Brüder Clarence und John Anglin.

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Sie vergrößerten Lüftungsöffnungen in den Betonwänden ihrer Zellen mit Werkzeugen aus Stahlbesteck, gelangten über einen Schacht aufs Dach und flüchteten mit einem Floß, u.a. aus Regenmänteln gebaut. Die Flucht wurde erst 9 h später entdeckt, weil sie die Wärter mit selbstgebastelten Attrappen ihrer Köpfe in ihren Betten getäuscht hatten. Die 3 Flüchtigen wurden nie gefunden, nur Reste des Flosses auf einer nahen Insel. Offiziell sind sie ertrunken oder von Haien gefressen worden, keiner weiß es, Gerüchte sagen, sie sind nach Südamerika geflüchtet….. Über die anderen 2 Ausbrecher findet man nirgends Angaben. Alcatraz wurde 1963 geschlossen. Zeit hatte ich außer für einen immer wieder lohnenden Bummel entlang Fishermans Wharf auch noch für Ziele außerhalb des Tourismus, z.B. durch Nob Hill, den Vornehmen Hügel, einen der höchsten Punkte der Stadt. Am 16. dann der Rückflug mit Ankunft zu Hause am 17. Dezember. Am nächsten Tag durfte ich mit 11-Stunden-Jetlag gleich wieder ins Büro. 

Dietrich Eberle             28.12.2013

 

 

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