Trekking auf Madeira, Inseldurchquerung 07. – 14.November 2013

Wieder einmal muß ich richtig früh aufstehen, um rechtzeitig am Hamburger Flughafen zu sein, schon kurz nach 6 Uhr startet der Condor-Flieger zur Blumeninsel Madeira, es geht über Deutschland, Frankreich, Spanien, Portugal und den Atlantik, bis die Maschine nördlich der Kanaren auf dem nur  ungefähr 50 km messenden Eiland aufsetzt, die Start- und Landebahnen erscheinen fast wie ins Meer hineingebaut.

26FotoDer Flughafen Funchal liegt außerhalb des Inselhauptortes und ist eine Oase der Ruhe im Vergleich zum Airport Heraklion auf Kreta, der kürzlich mein Zielort in Griechenland war.

27imageEs folgt der Transfer zum schönen Hotel an der Südküste der Insel. Das Haus thront förmlich über der Steilküste und bietet wunderbaren Meerblick hoch oben vom Zimmer,

1Foto

28imagePanorama-Terrasse und eine Badebucht, die über eine Treppe und eine Leiter ins Meer zu erreichen ist. Das nutze ich gleich nach der Ankunft zu einem Bad im Atlantik. Später ist dann das Treffen der Teilnehmer beim Abendessen, die Begrüßung durch die Reiseleiter Eduardo, förmlich ein „Original“, und Oskar, mit Besprechung der Inselwanderungen.

1. Tag: Die Madeira-Durchquerung beginnt an der Ostspitze der Insel nach kurzer Busanfahrt bis Canical. Die letzten Vulkanausbrüche fanden hier vor 5600 Jahren statt. Ein toller Auftakt auf einem alten Verbindungsweg zunächst entlang von Wasserrinnen

2Foto

3imagedurch kleinste Orte, überall Bananenstauden und Blumen am Weg, dann an der Nordostküste zum Fischerdorf Porto da Cruz am Fuße des „Adlerfelsens“.

4image

5imageEs sind Steigungen und Gefälle von mehreren hundert Höhenmetern zu überwinden, der Weg ist manchmal abenteuerlich, bis zu 400 m fällt das Gelände steil zum Ozean ab, gesäumt von endemischen Pflanzen und mit herrlichen Tiefblicken auf den Atlantik.

6imageAm Tagesziel laden die Felsschwimmbecken zum Baden ein, und das lasse ich mir nicht zweimal sagen. Dann kurze Fahrt nach Santana zum Hotel O Colmo, wo wir für zwei Nächte untergebracht sind.

2. Tag: Die zweite Etappe der Madeira-Durchquerung beginnt bei Faja da Nogueira, einer der wasserreichsten Zonen der Insel. Das ist an diesem Tag – es hat hier oben in den vergangenen Tagen ausreichend geregnet – nicht zu übersehen und zu fühlen.

7FotoEntlang des Pfades haben wir von oben ständig eine Bewässerung aus dem Bergurwald. Auf einem historischen Verbindungsweg geht es entlang eines alten Wasserkanals und durch mehrere Tunnel zum imposanten Wasserfall der Caldeirao Verde.

8imageEntlang der Wege Hortensien, Ginster, Thymian, Wacholder, Farne und Moose und unzählige Arten von Bäumen und Sträuchern wie aus einer längst vergangen geglaubten Zeit.

9Foto

10image

 

3. Tag: Heute geht es auf den höchsten Berg Madeiras, den Pico Ruivo, 1861 m.  Wir sind auf dem Gipfel in dicken Wolken bei leichtem Regen und haben keinerlei Sicht, aber das tut der guten Laune keinen Abbruch.

30imageWeiter gehts zum Pico do Arriero, 1811 m, und bei besser werdenden Bedingungen, wir befinden uns jetzt schon auf der Südhälfte der Insel, öffnet sich der Blick in den gewaltigen, sonnenbeschienenen Talkessel des Nonnentales, Curral das Freiras.

13imageNach dem  Abstieg machen wir bei herrlichem Sonnenschein Rast  in einem Café unten im Ort.

32imageDann folgt nur noch ein ca. 400m – Aufstieg zum Luxushotel Eira do Serrado an steiler Wand hoch über dem Tal, beim Abendessen sieht man auf die Lichter des Ortes tief unten.

4. Tag: Im Curral das Freiras beginnt dieser wunderbar sonnige Tag mit dem Aufstieg durch Edelkastanienwälder zum Aussichtsberg Pico Grande, 1657 m.

34image

33image

16image

15image

14FotoDer höchste Punkt kann nur mit etwas Kletterei  auf den riesigen Felsblock erreicht werden, der den Gipfel bildet. Es öffnet sich eine herrliche Rundumsicht über die Insel. Die Gipfelrast ist an diesem schönen Ort entsprechend ausgiebig. Auf einem fantastischen Panoramapfad erreicht die ca. 20köpfige Gruppe dann das Berghotel Encumeada, das in die Natur dieser Gebirgslandschaft eingebettet ist.

5.Tag: Nach einer Busfahrt zur Südküste und in einem anderen Tal hinauf zur Hochebene Paul da Serra führt eine kurze Wanderung auf den Pico Ruivo do Paul, 1640 m.

35imageDann beginnt der Hauptteil des heutigen Tages. Es geht zunächst entlang einer breiten Levada,  – das sind die teils sehr alten Kanäle aus Stein, die  das kostbare lebenswichtige Wasser aus den feuchten Gebirgsregionen über weite Strecken, entlang von Felswänden und oft durch kilometerlange Tunnel, in die Dörfer und zu den Feldern führen –  und dann steigen wir unwegsam durch Baumheidewald steil hinab,

19image

22imagenach einer Rast an einem alten Forsthaus geht es wieder entlang der lebensspendenden Wasserkanäle zum Tagesziel, den „Fünfundzwanzig Quellen“, ein beeindruckender Felskessel mit zahllosen hinabrinnenden Wasserläufen!

18imageVon Rabacal fahren wir dann an die Nordküste nach Porto Moniz, wo wieder Felsschwimmbecken warten, es ist frisch, starker Wind und Bewölkung, aber das kann mich nicht davon abhalten, nach dem Bezug des Hotelzimmers mich im Wasser des Atlantiks zu erfrischen. Abends gibt es im Restaurant natürlich Fisch und eine schöne Flasche Wein.

6. Tag: Die Levada Ribeira da Janela führt in die Lorbeerwälder Madeiras. Neun Tunnel sind zu durchqueren.

37imageIm längsten Tunnel gibt es etwa auf der Hälfte eine Gratisdusche, da hilft nur Regenzeug, wenn man nicht den Rest des Tages naß herumlaufen möchte. 

39imageDurch die absolute Stille der Bergurwälder, vorbei an mächtigen Baumfarnen steigen wir der Hochfläche von Galhano entgegen.

40image

41Fto

Mit einem satten Aufstieg geht es zunächst auf einem steilen Pfad mit Felsstufen und  dann auf einem gewundenen Forstweg hinauf ins offene Gelände zur Straße, wo die Kleinbusse warten zur Rückfahrt auf der aussichtsreichen Küstenstraße über Seixal und Sao Vicente wieder zum Hotel in Canico de Baixo an der Südküste, wo alle wieder diese fantastische Aussicht auf die Weite des Atlantiks genießen können. Nach dem Abendessen gibt es Lifemusik und gute Stimmung.

42imageAm letzten Tag hatte man noch Zeit bis zum Nachmittag, dann der Transfer zum Airport und Rückflug nach Deutschland.

43image

44imageVom Hamburger Flughafen habe ich wieder ein persönliches Taxi mit Chauffeurin Gunla am Cockpit des Ford Focus.

Dietrich Eberle,  25.12.2013

 

Dieser Beitrag wurde unter Bergsteigen veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.