Endlich an der Goitzsche!

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Nach langen Jahren ist es mir und meiner Planung nun endlich gelungen, auch den Goitzschesee-Marathon in Bitterfeld zu laufen. Bitterfeld bildet den östlichen Punkt eines Dreiecks mit Halle im Westen und Leipzig im Süden und hat als Ortsteil von Bitterfeld-Wolfen ca. 16000 Einwohner.

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In Bitterfeld gab es in der Vergangenheit starke Umweltprobleme durch die Chemieindustrie und fehlende Umweltschutzmaßnahmen. So wundert es nicht, daß auch der 13 qkm große Goitzschesee östlich der Stadt nicht natürlich entstanden ist, sondern eine Folge des jahrzehntelangen Braunkohle- und  Bernstein-Tagebaues ist. Ganze Ortschaften verschwanden durch Überbaggerung, wie Döbern, Niemegk, Paupitzsch, Seelhausen, Zöckeritz. Es entstand eine förmliche Mondlandschaft, wo doch der Name dieses Gebietes, Goitzsche, aus dem Germanischen kommt und so viel wie „Gottes Aue“ bedeutet. 1998 wurde mit der Flutung des Tagebaugebietes durch den Elbe-Nebenfluß Mulde begonnen. Die Entstehung des Sees ging dann viel schneller als geplant, bei einem Muldehochwasser 2002 brach nämlich ein Damm, füllte das Gebiet auf und überflutete teilweise Bitterfeld. Durch millionenschwere immer noch laufende Rekultivierungsmaßnahmen entsteht hier seither aus der Bergbaufolgefläche eine Wald- und Seenlandschaft.

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Der Marathon startet Sonntag um 9 Uhr am Nordwestufer an der Villa am Bernsteinsee. Sonnabendnachmittag meldete ich mich nach und fuhr dann zur Campmobil-Übernachtung auf den Parkplatz an Start und Ziel.

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Heute war das Wetter noch schön sonnig und nicht kalt, das sollte sich ändern. Sonntag früh sind es 5 Grad C.

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Mit den über 100 Marathonläufern  (122 gefinished)  geht auch der Pulk der 10 km Läufer ins Rennen. Noch scheint die Sonne und wir haben den starken, kühlen Nordwestwind im Rücken.

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Nach einigen km ziehen sich die Wolken geschlossen zusammen, und irgendwann kommt der Wind stramm von vorne, fast auf freiem Feld.

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Überall sind hier noch Renaturierungsarbeiten im Gange, Gelände ist abgesperrt, Gedenktafeln erinnern an die durch den Bergbau verlorenen Orte und ihre Menschen. Ein Schild weist auf einen Militärbereich hin.

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Der Lauf ist einsam, ich weiß nicht, wer noch hinter mir ist, bei etwa 30 km überhole ich noch 2 Läufer. Gefühlt besteht die „Verpflegung“ aus kaltem Wasser, aber kalt genug ist es ja sowieso schon, etwas warmer Tee wäre eine gute Idee gewesen! Die letzten km schiebt der Wind wieder und es ist ein paar Grad „wärmer“. Zum Schluß habe ich mit 5:24:15 h wenigstens eine Hahn-Weber-Zeit (natürlich wundern sich wieder alle, daß ich in der Zielgasse trödele)

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und persönliche Jahresbestleistung, es geht  -langsam-  bergauf. Die Veranstaltung ist insgesamt etwas lieblos und nicht wirklich gut organisiert. Keiner weiß, ob und wo es Duschen gibt, der Mann am Info-Stand sagt, daß er selber nicht von hier ist, der aufblasbare Zielbogen bricht vorzeitig zusammen, immerhin gibt es nach dem Zieleinlauf eine Soforturkunde. Ich treffe noch Ekki Steuck, der eine viel bessere Form hat. Ich dusche also im Camper, koche mir noch einen Kaffee, den gibt es hier auch nicht zu kaufen, und mache mich dann gemütlich auf den Heimweg. Von der A2 biege ich rechtzeitig auf die B214 Richtung Celle ab und umgehe damit alle Staus des verlängerten 1. Mai-Wochenendes.

06.05.14      Dietrich Eberle

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