Ich überquere die Seeve bei Maschen und folge ihr bis zur Mündung in die Elbe bei Wuhlenburg, dann fahre ich am Südufer der Elbe entlang …
… bis zum Stöckter Hafen an der Imenaumündung
Ich bin jetzt auf dem Ilmenau-Radweg und fahre über die Brücke …
… im Naturschutzgebiet Ilmenau-Luhe-Niederung …
… und treffe neugierige Pferde!
Die Ilmenau zwischen Bardowick und Lüneburg
Der alte Kran an der Ilmenau im historischen Zentrum von Lüneburg.
Es müssen schon vor etwa 150000 Jahren Menschen hier gelebt haben, in der Nähe, in Ochtmissen, wurden viele Faustkeile eines Jagdlagers der Neandertaler gefunden. Aufgrund von langandauernden Kalt- und Eiszeiten gab es eine durchgehende menschliche Besiedelung wohl erst ab dem 6. Jahrtausend v. Chr. Das erste Mal wurde Lüneburg im Jahre 956 in einer Urkunde des Königs Otto I. erwähnt, darin ging es um Zolleinnahmen aus der Saline Lüneburg. Aufgrund seiner Salzgewinnung wurde Lüneburg ein wichtiger Handelsplatz im norddeutschen Raum und überflügelte das nahegelegene Bardowick, das diese Rolle vorher eingenommen hatte, aber 1189 von Heinrich dem Löwen zerstört wurde. Lüneburg bekam das Stadtrecht, wurde Hansestadt und erlebte seine größte wirtschaftliche Blütezeit im 16. Jahrhundert.
Blick auf die historische Altstadt von Lüneburg. Besonders bei gutem Wetter profitiert die örtliche Gastronomie vom Tourismus als bedeutendem Wirtschaftsfaktor, …
… nicht zuletzt auch dank der zahlreichen alten Gebäude
Das Lüneburger Wasserviertel an der Ilmenau mit alten Holzkähnen
Bereits im 14. Jahrhundert wurde ein Kran am Ilmenauhafen urkundlich erwähnt. Der Kran wurde durch Treträder von mehreren Männern angetrieben. Das wertvolle Salz wurde nicht nur auf dem Landweg über die Alte Salzstraße nach Lübeck transportiert, sondern auch auf Schiffe verladen und über Wasserwege nach Lübeck verschifft. Salz war unter anderem zum einpökeln und konservieren von Heringen, Fleisch usw. notwendig und deshalb nannte man es nicht umsonst das „Weiße Gold“.
Ein Frachtschiff bei Edendorf auf dem Elbe-Seitenkanal, der die Elbe mit dem Mittellandkanal verbindet. Bald habe ich mein Tagesziel erreicht …
… und übernachte im Gasthaus Altenmedinger Hof
Am nächsten Morgen, 7. September, ich folge weiter dem Ilmenau-Radweg …
… und überquere den Elbe-Seitenkanal. Ich fahre dann durch Uelzen, etwas südlich von der Stadt entsteht die Ilmenau durch den Zusammenfluß von Gerdau und Stederau in einem unzugänglichen Wald- und Wiesengelände. Ich folge jetzt zunächst …
… der Radwegvariante Stederau, hier bin ich in Niendorf II
Hier die Stederau in einem Sumpfgebiet bei Stedersdorf, Nomen est Omen. Nahe meiner weiteren Radroute der ebenfalls schwer erreichbare Zusammenfluß von Esterau und Aue zur Entstehung der Stederau
An der Schleusengruppe Uelzen des Elbe-Seitenkanals unterqueren Esterau und Aue vor ihrem Zusammenfluß den Kanal. Der Radweg folgt jetzt der Aue nach Bad Bodenteich
Die Schleuse Uelzen wurde gemeinsam mit dem Kanal 1976 fertiggestellt. Sie ist ein Abstiegsbauwerk, das die Wasserspiegeldifferenz von 23 Metern überwindet. Hier ein Schiff bei der Einfahrt von Süden …
… in die Schleusenkammer
Weiter geht es nach Süden, …
… ein Stück entlang des Kanals
Der Parksee in Bad Bodenteich wird von der Aue gebildet, …
… hier der Abfluß der Aue aus dem See
Von Bad Bodenteich fuhr ich gleich weiter über Bokel nach Hösseringen und übernachtete im urigen Rasthuus alte Schule, …
… die Terrasse ist umschlossen von Weinreben!
Am nächsten Tag, 8. September, noch in Hösseringen, am von der Hardau gespeisten Mühlenteich. Ich fahre jetzt die andere Radwegvariante entlang der Ilmenau-Quell- und Nebenflüsse Hardau und Gerdau
Die Hardau durchfließt eine Wiesenlandschaft und …
… bildet dann den Hardausee. Hier ganz in der Nähe, am Sportplatz, fand von 1972 bis 2021 der Herbstlanglauf des VfL Suderburg auf verschiedenen Strecken statt. Einige Jahre …
… gab es dabei auch auch einen Marathon, an dem ich 2007 und 2011 teilnahm, eine schöne familiäre Veranstaltung war das damals!
Am See findet man eine Info-Tafel zur Entstehung des Stausees
Ich überquere die Hardau in Suderburg
Die St. Remigius Kirche in Suderburg, ursprünglich eine Feldsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert. Erhalten ist davon noch der Glockenturm, das heutige Kirchenschiff stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunterts
Auch ein „Selfie“!
Pferdeidylle irgendwo zwischen Hösseringen und Uelzen …
… und die Hardau nimmt unbeirrt ihren Weg
Zwiebelernte, … nur noch einsammeln!
Ein besonderer Ort, die Hardau (im Vordergrund) mündet in die Gerdau
Um hierher zu kommen, mußte ich mich durch dichtes Unterholz kämpfen, während mich unzählige Mücken angegriffen haben
Ein paar Meter weiter, die Gerdau ist durch den Zufluß der Hardau wesentlich breiter geworden
Die Infotafel veranschaulicht das Flußsystem Ilmenau
Die Ilmenau südlich von Uelzen nach ihrer Entstehung durch den Zusammenfluß von Gerdau und Stederau in einem unzugänglichen Gelände
Von Uelzen fahre ich nach Westen in Richtung Munster entgegen der Flußrichtung der Gerdau, …
… die hier bei Eimke die B71 unterquert. Ich übernachte dann in Munster
Am Morgen des 9. September treffe ich einen Schäfer mit Herde mitten in Munster in der Fußgängerzone. Ich bin auf dem Wege …
… zur Luhequelle
Infotafel unterhalb der Quelle
Blick auf die Luhequelle südlich von Bispingen
Hinten im Wiesengrund verläuft die jetzt nach unterirdischem Verlauf sichtbare Luhe
Die St. Antonius Kirche Bispingen von 1908. Kanzel, Altarbild und Taufbecken stammen …
… von der …
… Ole Kerk aus dem Jahre 1353, gründlich renoviert 1972/73, …
… hier die beeindruckende Innenansicht dieser alten Kirche
Die Luhe bei Hützel, eher noch ein kleiner Bach
Das blaue L für den Luheradweg führt mich weiter nach Steinbeck
Ja, es stimmt, die Heide blüht bis Anfang September, …
… aber auch Goldruten!
Der Wald verbirgt eine Urgeschichtliche Stätte, …
… ein Steinmal …
… einer alten Gerichtsstätte
Mitten auf dem Weg die prächtige Raupe des Kiefernschwärmers, eines Nachtfalters
An der Kreuzung ein authentischer alter Wegweiser. Ich komme aus Richtung Grevenhof und will eigentlich nach Dehnsen, folge aber der Weisung nach Gut Thansen auf dem Luhe Radweg und rolle in Soderstorf …
… über die Luhebrücke
Hier liegt der alte Mühlenhof vom Anfang des 19. Jahrhunderts
… dazu gehört eine historische Wassermühle von 1478!
Die Luhe strömt direkt an der alten Mühle vorbei, …
… in den 1960er Jahren wurde die Mühle noch für den Eigenbedarf des Mühlenhofes genutzt und ist jetzt nicht mehr in Betrieb. Ich verlasse dann vorübergehend den Luheradweg …
… und erreiche das Landgasthaus Eichenkrug in Dehnsen, …
… ein wunderbarer familiengeführter Gasthof in einem kleinen Heideort!
So wünscht man sich das bei seiner Radtour!
10. September, nach einem kräftigen Frühstück geht’s auf zu neuen Ufern!
Parallel zur Luhe verläuft der Radweg entlang der Wohlenbütteler Straße, hier entdecke ich eine geniale ländliche Holzskulptur, wie aus einem Baumstamm geschaffen!
Schon wieder ein Stopp! Die Nekropole Soderstorf, „Ein Friedhof aus der Eisenzeit“!
Das hölzerne Schild …
… weist mir den Weg zum Gräberfeld
Das vor 3000 v. Chr. errichtete …
… Großsteingrab stammt aus der Jungsteinzeit …
… und wurde bis in die Bronzezeit …
… weiterhin als Grabmal genutzt
Ebenso gibt es hier ein Flachgrab aus der Jungsteinzeit und im Hintergrund ein Hügelgrab aus der Bronzezeit
Wenige Minuten später überquere ich die Luhe …
… am Mühlenhof mit der Wassermühle Wohlenbüttel
Ein Kürbisfeld bei Oldendorf wartet auf die Ernte
Die Luhe bei Putensen kurz vor Luhmühlen
Die Alte Wassermühle im Reiterdorf Luhmühlen …
… ist ein Baudenkmal
Ich freue mich immer über Wildblumen am Wegesrand!
Nahe Garstedt ist die Luhe schon zu einem kräftigen Fluß geworden!
Direkt am Fluß entlang …
… nähere ich mich jetzt …
… Winsen an der Luhe, der Kreisstadt meines Heimatortes Hittfeld!
Und da bin ich schon, in Winsen, links das Schloß, rechts die St. Marien Kirche
Der Innenhof des Winsener Schlosses, …
… hier einige kurze Informationen
Die Kanone ist reine Dekoration, stammt aus Belgien und wurde 1917 hier aufgestellt. Das Schloß ist seit 1852 Sitz des Amtsgerichts
Die St. Marien Kirche von ca. 1415
Diese Skulptur ist eine Illustration des Märchens von der Goldenen Gans, alle, die die Goldene Gans berühren, bleiben an ihr kleben, auch ein Pfaffe, der die Mädchen davon abhalten will, …
… dem Jüngling mit der Gans zu folgen. Zum Schluß darf der Jüngling jedenfalls eine Königstochter heiraten, weil er sie durch den Anblick dieser Menschenkette zum Lachen brachte, und erbt das Königreich
Blick auf die Winsener Altstadt in der Rathausstraße
Altes Stadthaus in der Deichstraße
Eine halbe Stunde später erreiche ich die Ilmenaumündung, ca. 2 km zuvor mündet die Luhe in die Ilmenau. Ich übernachte in Hoopte am Elbdeich
11. September 2023, mit der Elbfähre gelange ich von Hoopte nach Zollenspieker am Nordufer und werde eine ungefähr 50 km lange Rundfahrt um die Dove Elbe unternehmen (niederdeutsch dov = taub)
Panoramablick auf die Dove Elbe
Die Dove Elbe ist ein toter Seitenarm der Elbe, der früher ebenso wie die Gose Elbe einen weiteren Elbarm neben der Norder- und Süderelbe bildete. Sie verläuft von der Stelle der Elb-Abtrennung bei Altengamme anfangs nur als schmaler Graben in nordwestlicher Richtung durch die Vierlande und ist durch die ständig geschlossene Tatenberger Schleuse von der Norderelbe abgetrennt. Deshalb hat sie keine Strömung und keinen Tidenhub durch Ebbe und Flut. Es gab ab 2016 Bestrebungen, die Dove Elbe über die Tatenberger Schleuse an die Norderelbe und damit an Ebbe und Flut anzuschließen. Dadurch wäre die Dove Elbe zweimal täglich stellenweise trockengefallen. Nach starken Protesten aus der Bevölkerung beschloß die Hamburger Bürgerschaft 2020, den Plan fallenzulassen.
Die Dove Elbe …
… an der Reitbrooker Mühle von 1870
Blick von der Reitbrooker Mühlenbrücke nach Norden
Mündung der Gose Elbe (links) in die Dove Elbe (rechts), die hier als Regattastrecke zu einem langgestreckten See verbreitert worden ist
Blick von der Reitschleuse auf den …
… Mündungsbereich der Gose Elbe
„Selfie“ auf dem Tatenberger Deich
Aussicht auf die Dove Elbe von einer schmalen Landzunge am Tatenberger Deich
Jetzt habe ich die Dove Elbe an der Tatenberger Schleuse nach Norden überquert und blicke auf den Yachthafen
Der Eichbaumsee nördlich der Dove Elbe entstand 1972 nach dem Sandabbau für die Autobahn A25. Der 100 Marathon Club hat hier vor Jahren Marathons organisiert, 2014 war ich auch mit dabei! Es waren 16 Runden von ca. 2,65 km zu laufen
Die Dreieinigkeitskirche von 1611 am Allermöher Deich
Ja, ich bin jetzt wieder an der Nordseite zur Reitbrooker Mühlenbrücke, und diese alte Wegmarkierung gab den Pferdegespannen einen Hinweis!
Tour beendet, jetzt habe ich mir ein schönes Bier verdient und übernachte hier in der Vierländerei, Restaurant und Pension am Kirchwerder Elbdeich
Am 12. September bin ich dann wieder zuhause in Hittfeld, und Gunla hat ihr iphone parat für ein Begrüßungsfoto!
Ich habe die Radtour an Ilmenau, Luhe und Elbe von August auf September verschoben, so gab es nach den Reisen im Juni und Juli etwas mehr zeitlichen Spielraum und das Wetter zeigte sich Anfang September von der besten Seite!
Viele Grüße und bis bald!
Dietrich
Hittfeld, 02.11.2023
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