Jerusalem Marathon 01.03.2013 und Israel-Rundreise 27.02. – 06.03.13

Jerusalem vom Ölberg

Aufgrund des späten Fluges von Frankfurt und einer mehrstündigen Verspätung von El Al war ich erst am 28.02. gegen 4 Uhr morgens im Hotel Jerusalem Gate. Nach dem Frühstück folgte eine Stadtbesichtigung, zuerst ein Blick vom Ölberg auf Jerusalem mit dem Felsendom als Mittelpunkt, dann der Kreuzigungsweg bis zur Grabeskirche.

Klagemauer 1

An der Klagemauer war an diesem Tage viel los, es gibt eine Eingangskontrolle ähnlich wie an Flughäfen.

Klagemauer 2

Teppiche

Teppiche in der Altstadt

Marathon

Endlich ein Hinweis auf den morgen stattfindenden Marathon!

Der Kurs ist sehr hügelig, es kommen über 700 Höhenmeter zusammen. Bei gutem Laufwetter, bedeckt bis sonnig, Temperaturen von 8 bis ca. 20° ansteigend, machen sich um 7 Uhr mehrere hundert Läufer aus vielen Ländern auf die durchgehend asphaltierte Strecke. Die Markierung ist o.k., störend ist, daß es an mehreren Stellen Gegenverkehr durch Läufer anderer Strecken gibt. Die Verpflegung ist nicht sehr üppig, hauptsächlich gibt es Wasser. Ich laufe bei meinem 770. Marathon incl. Ultras ohne Probleme nach 4:47:33 h über die Ziellinie, obwohl ich mich in den letzten Wochen mit einer Zerrung herumplagen mußte. Günter Meinhold war auch für ein paar Tage hier und lief bei dieser Gelegenheit seine Nr. 500! Nochmal an dieser Stelle meinen Herzlichen Glückwunsch!!

Masada 1

Am nächsten Tag stand dann eine Fahrt ans Tote Meer, 420 m unter NN, tiefster Punkt der Erde, auf dem Programm. Bei optimalem Tourismuswetter fuhr unsere Laufreisegruppe zunächst an der über 10000 Jahre alten und mit 250 m unter NN tiefsten Stadt der Welt Jericho vorbei und weiter entlang des Westufers des Toten Meeres. Hier fand im Jahre 1947 ein Hirtenjunge 2000 Jahre alte Schriftrollen mit biblischen Texten in einer Höhle. Das Ziel ist aber die auf einem Hochplateau 400 m über dem Spiegel des Toten Meeres, also ca. auf Normal Null, liegende Festung Masada. Herodes, von den Römern eingesetzter König Israels, ließ die Befestigungsanlage vor Christi Geburt bauen, um bei Gefahr sicher vor Verfolgung zu sein. Die Festung geriet in den folgenden Jahrhunderten in Vergessenheit und blieb lange Zeit unentdeckt, man kannte sie nur noch aus den Aufzeichnungen des römischen Geschichtsschreibers Flavius Josephus. Aufgrund seiner Schilderungen wurde sie erst 1838 wiederentdeckt…..

Totes Meer

Blick von der Festung auf das Tote Meer. Einziger Zufluß ist der Jordan, der hier aber weniger Wasser zuführt als auf der Wasseroberfläche verdunstet, weil vorher große Mengen als Trinkwasser abgezapft werden. Das führt zu einem dramatischen Absinken des Wasserspiegels, jedes Jahr um 1 m!! In Jordanien und Israel gibt es Überlegungen, Zuflüsse vom Mittelmeer oder vom Roten Meer zu schaffen, aber es wird wohl bei den Überlegungen bleiben…. Das andere Ufer gehört schon zu Jordanien. Dort bin ich 2005 den Dead Sea Ultra gelaufen.

Masada 2

Masada wurde in den vergangenen Jahrzehnten komplett restauriert.

Masada 3

Ein amselähnlicher Vogel, die Unterseiten der Flügel sind gelb.

….Aber zurück zur Geschichte der Festung. Nach dem Tod von Herodes wurde Israel und auch Masada von den Römern besetzt. 66 n. Chr. kam es zu einem Aufstand gegen die Besatzungsmacht, und eine Gruppe von jüdischen Rebellen eroberte die Festung. Die Römer ließen sich das natürlich nicht gefallen und belagerten daraufhin die Befestigungsanlage mehrere Monate erfolglos, denn die Bewohner hatten große Mengen Lebensmittel und vor allen Dingen Wasser in Zisternen als Vorrat gespeichert. Die Römer wechselten daraufhin den Befehlshaber ihrer Legionen aus, und der neue Feldherr beschloß, die Festung zu stürmen. Von der niedrigeren Westseite aus wurde eine Rampe aus Erdreich, Gestein und Holz aufgeschüttet, über die dann Rammböcke zur Zerstörung der Mauer herangeführt wurden.

Masada 4

Hier sieht man noch Grundmauern der Gebäude der Belagerer.

Als die Römer schließlich 73 n.Chr. Masada einnahmen, fanden sie nur noch Tote vor, die Aufständischen hatten sich gegenseitig getötet, um nicht in die Hände der Feinde zu fallen, nur der Letzte mußte logischerweise Selbstmord begehen. Nur 2 Frauen und 5 Kinder überlebten, sie hatten sich in einer Zisterne versteckt. Masada und seine Geschichte ist bis heute eines der Symbole für den Staat Israel.

Bethlehem

Der Vorplatz der Geburtskirche in Bethlehem.                                                                             Hier wurde Jesus Christus nach heutigem Wissensstand ca. 4 bis 7  v. Chr. in einer zu besichtigenden Höhle / Grotte geboren, die jetzt von der Kirche überbaut ist.

Mauer 1

Bethlehem ist eines der palästinensischen Autonomiegebiete innerhalb des israelischen Staatsgebietes und wurde von den Israelis mit einer Mauer umgeben. Israelische Staatsbürger dürfen hier nicht hinein, auch nicht unser Reiseleiter. Hier leben auch ca. 1500 palästinensische Christen, einer von ihnen war unser Stadtführer.

Mauer 2

Wie man sieht, wird die Mauer, ähnlich wie früher in Berlin, zum Kunstobjekt.

Mauer 3

Blick nach außen…….

Mauer 4

………und wieder nach innen.

Nazareth 1

Jetzt befinden wir uns in Nazareth, wo die Verkündigungskirche besichtigt werden kann. Im inneren befinden sich alte Mauern, es soll das Haus Marias sein, wo der Erzengel Gabriel ihr mitteilte, daß sie ein Kind bekommen wird, den Sohn Gottes.

Nazareth 2

Afrikanische Pilger vor der Verkündigungskirche.

See Genezareth 1

Der See Genezareth, 212 m unter NN, kann mit Nachbauten von historischen Schiffen befahren werden. Er wird vom Jordan durchflossen und ist ca 20 km lang und 12 km breit. Jesus ist hier übers Wasser gegangen.

See Genezareth 2

Blick vom Boot auf den See.

See Genezareth 3

Wir steigen in Kapernaum aus.

Kapernaum 1

Hier in Kapernaum lebte Petrus und zeitweise auch Jesus. Es soll sich hier um Ruinen aus dieser Zeit handeln.

Golanhöhen

Auf den Golanhöhen, einem strategisch wichtigen Höhenzug im Grenzgebiet zu Syrien. Hier entspringen die beiden Quellflüsse des Jordan.                                                                     Dieses Gebiet wurde nach den Kriegen mit Syrien 1967 und 1973 von Israel besetzt und später annektiert. Es befinden sich hier noch viele verminte und deshalb abgezäunte Flächen.

Panquelle

Säule eines Tempels an der Panquelle.

Haifa 1

Blick auf die Mittelmeerstadt Haifa. Gerade hatte es einen wolkenbruchartigen Regen gegeben.

Kreuzfahrer 1

Vor 1000 Jahren war  die Hafenstadt Akko die Stadt der Kreuzritter…..

Kreuzfahrer 2

….mit unzähligen Gewölben aus dieser Zeit.

Kreuzfahrer 3

Wie überall in Israel sind Hinweischilder immer v. o. n. u. in hebräisch, arabisch und lateinisch/englisch beschriftet.

Kreuzfahrer 4

Der malerische Hafen im hellen Sonnenlicht.

Kreuzfahrer 5

Eine historische Karawanserei.

Kreuzfahrer 6

Dieser Geheimtunnel der Kreuzritter führt unterirdisch zum Hafen und wurde erst vor ein paar Jahren durch Zufall entdeckt, als man versuchte, die verstopfte Abflußleitung eines Bewohners freizulegen.

Kreuzfahrer 7

Auch in Akko ein nicht alltägliches Verkaufsfahrzeug!

Kreuzfahrer 8

Impression im Hafengebiet.

Kreuzfahrer 9

Hafenbefestigungsanlage am Mittelmeer.

Kreuzfahrer 10

Diesesmal ein nicht mobiler Verkaufsstand.

Kreuzfahrer 11

Eine gewölbeüberdachte Gasse in der Altstadt.

Kreuzfahrer 13

Und zum Abschluß frische Fische.

Wie ging es weiter? Die letzte Station war Tel Aviv, am späten Nachmittag noch ein schöner Trainingslauf an der Strandpromenade und am nächsten Tag dann der Rückflug nach Frankfurt. Wir wurden um 12 Uhr vom Hotel abgeholt, die besagte Fluggesellschaft hatte jedoch wieder eine offenbar routinemäßige satte Verspätung, ich bekam meinen ICE von Frankfurt um 20:57 Uhr nicht mehr und mußte mit dem CNL (City Night Liner) fahren, der noch eine zusätzliche Verspätung produzierte. Gunla holte mich dann schließlich am Folgetag um 4 Uhr morgens von Hamburg Hbf. ab. Wenn ich an dem Tag nicht noch frei gehabt hätte, wäre ich gleich ins Büro gefahren….

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