Im Sultanat Oman Januar 2022

Oman liegt auf der Arabischen Halbinsel am Arabischen Meer und dem Golf von Oman und hat nur etwa 5 Millionen Einwohner auf 309.500 qkm. Die Arabische Halbinsel gehört geologisch zu Afrika, geographisch zu Asien. Das Hadschar-Gebirge im Nordosten erreicht Höhen um 3000 m. Die Gebirgszüge trennen die Küstenebenen von den Wüsten, die den größten Teil des Omans bilden. Hier erreichen die Temperaturen im Sommer tagsüber 40-50 °C und nachts um 25 °C, im Winter bis 25° am Tage und bis 12° nachts. Regen fällt selten und nur im Winter. Die wichtigsten Nutztiere sind die Dromedare. An der gesamten Küste gibt es reiche Fischgründe, vorwiegend werden Makrelen, Thunfisch und Sardinen gefangen.

Die Omani sind größtenteils Muslime, fast die Hälfte der Bevölkerung sind Migranten aus Indien, Pakistan und Bangladesch, die niedere Arbeiten ausführen. Alle relevanten, administrativen und hoheitlichen Funktionen sind das Vorrecht der Omani. Der Oman ist eine absolute Monarchie. Der Sultan ist Staatsoberhaupt und Regierungschef, die Minister und das Parlament haben nur beratende und verwaltende Funktion.

Seit etwa 1750 wird Oman von der Said-Dynastie regiert, von 1932 bis 1970 durch Sultan Said ibn Taimur, der das Land weiterhin in mittelalterlicher Rückständigkeit hielt. Sein Sohn Quabus ibn Said besuchte schon früh Privatschulen in England und die Königliche Militärakademie. 1962 war er als Leutnant bei der Rheinarmee in Minden stationiert. Später wurde er in England in Administration und Ökonomie geschult, um später im Oman eine moderne Verwaltung aufzubauen zu können. 1964 kam er in den Oman zurück, er erkannte, daß sein Vater jegliche Reformen im Land ablehnte.

1970 schließlich stürzte Quabus seinen Vater durch einen Staatsstreich und übernahm die Macht. Durch Erdölförderung im großen Stil mit entsprechenden hohen Einnahmen wurden Infrastruktur, Bildungs- und Gesundheitswesen modernisiert und unter Beibehaltung der Traditionen in wenigen Jahrzehnten eine moderne Industriegesellschaft geschaffen. Trotzdem gab es keine weitergehende Liberalisierung, die gesamte Macht lag und liegt weiterhin beim Sultan. Quabus ibn Said starb 2020. Da er keinen Sohn hatte, wurde sein Cousin Haitham ibn Tariq sein Nachfolger als Sultan.

Diese Region galt seit altersher als die Heimat des Weihrauchs, die Weihrauchbäume wachsen entlang der Nordflanke des Küstengebirges, sie brauchen eine spezielle Bodenzusammensetzung und Luftfeuchtigkeit. Weihrauch ist zunächst einmal das Harz des Weihrauchbaumes, es wird luftgetrocknet und besteht aus groben gelben bis braunen Körnern. Es entwickelt beim Verglühen einen aromatischen Rauch, ebenfalls Weihrauch genannt, der schon seit Menschengedenken bei Kulthandlungen der alten Ägypter, der römisch-katholischen, der orthodoxen Kirche und anderen Religionen verwendet wurde. Er hat aber auch desinfizierende und konservierende Wirkung und wurde zur Verdrängung von unangenehmen Gerüchen verwendet.

Am nächsten Morgen die Rückreise, Flug von Salalah über Muscat und München nach Hamburg, Ankunft am späten Abend, Gunlas Taxi bringt mich nach Hittfeld.

Das war eine eindrucksvolle Reise auf der Arabischen Halbinsel mit ganz neuen Erfahrungen durch die Gegensätze von Gebirge und Wüste, die eben nicht nur aus Sand und brennender Sonne besteht!

Viele Grüße und bis bald!

Hittfeld, 9. April 2022

Dietrich Eberle

Dieser Beitrag wurde unter Bergsteigen veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.