72 km von Emden nach Wilhelmshaven
(15.10.2006)
Erst am 12.10. habe ich mich für diesen Ultra entlang des Ems-Jade-Kanals angemeldet, als 63. in der Starterliste der Einzelläufer. Es gibt auch einen Staffelwettbewerb, ca. 80 Teams nahmen teil. Mit der Bahn geht es Samstag Nachmittag nach Emden, so daß ich mir um 17 Uhr am Rathaus die Startnummer abholen konnte. Meine Unterkunft, das Rathausstübchen, liegt nur ein paar Schritte entfernt von der Startlinie nahe des Rathaus-Torbogens. Auf die Sekunde genau um 8 Uhr erfolgt der Start der Einzelläufer, eine Stunde später starten die Staffeln, von denen viele die Einzel-Ultras irgendwo auf der sehr flachen Strecke (so wie man sich Ostfriesland vorstellt) überholen werden, was etwas die Einsamkeit des Langstreckenläufers mildert.
Es ist bedeckt, die ganze Zeit Gegenwind (ja, wirklich aus Osten!) und nicht sehr warm, um 15 Grad. Zunächst durch Emden, vorbei an der Kesselschleuse, ca. 10 km entlang des Kanals, dann verläßt man ihn weiträumig, überquert ihn und folgt ihm wieder. So geht das abwechselnd, bis man auf der 2. Hälfte weite Passagen direkt an dieser Wasserstraße läuft, die ursprünglich zum Abtransport des hier gestochenen Torfes gebaut wurde und jetzt allenfalls noch Bedeutung für Hobbykapitäne zu haben scheint. Ich passiere die Marathon-Marke bei 4:25:32 h, und es läuft ganz gut. Zwischen 52 und 67 km ist der Gegenwind besonders wirkungsvoll. Die letzten 5 km sind dann windgeschützter, und 3 km vor dem Ziel entschließe ich mich, unter 8 h bleiben zu wollen. Das Ziel, buchstäblich mit Pauken und Trompeten, erreiche ich nach 7:55:58 h.
Direkt am Einlauf ist die Halle mit Duschen, Verpflegung, Siegerehrung, Massagen, Urkunden, Funktions-T-Shirt, Erbsensuppe, Bier usw. Ein gut organisierter Lauf für 25 Euro (plus beliebiger Spende für den guten Zweck) mit vorbildlicher Streckenmarkierung und guten Verpflegungsstellen, wie gesagt flach mit gemessenen 50 Höhenmetern.
Bei Anfahrt mit der Bahn sind es kurze Wege, in Emden 500 m vom Bahnhof zum Start, in Wilhelmshaven 300 m vom Ziel zum Bahnhof. Gefinished haben die 72 km- Strecke 51 der 64 gemeldeten Läufer. Weitere Teilnehmer haben die Distanzen von 61, 52 oder 45 km beurkundet bekommen. Durch meine zeitige Zielankunft kann ich 17:44 Uhr die Nordwestbahn nach Oldenburg nehmen, wo ich Steppenhahn, der auf dem Heimweg nach Bochum ist, zu einem kleinen Plausch treffe. Ich erreiche über Bremen und Buchholz/Nordheide schließlich um 20:39 Uhr Hittfeld, wo mein Auto am Bahnhof zur Heimfahrt auf mich wartet.
Ergebnisse der als 100 MC – Mitglieder erkennbaren Ultras:
46. | Helmut Rosieka | 8:42:49 h | 13. M 50 |
33. | Dietrich Eberle | 7:55:58 h | 8. M 50 |
54. | Torsten Schacht | (45 km) | 45. M 40 |
(Dietrich Eberle)