Es war wieder Zeit geworden für eine neue Episode meiner Inselwanderungen im Atlantik und Mittelmeer, und die griechische Insel Korfu ist dafür besonders geeignet.
Sie ist mit ihren 611 qkm und ca. 110.000 Einwohnern nicht die größte, aber die grünste Insel Griechenlands. (Vergrößerte Ansicht der Bilder durch draufklicken)
Die größte Länge Nord-Süd beträgt ca. 60 km, größte Breite West-Ost ca. 26 km, geringste Breite ca. 3,5 km. Der Korfu-Trail beginnt ganz im Süden …
… und führt auf ca. 200 km kreuz und quer durch die bergige Insel im ionischen Meer,
östlich des italienischen Stiefelabsatzes und vorgelagert dem albanischen und dem griechischen Festland, und er endet an der Nordspitze. Es geht durch unterschiedliche Landschaften mit großartigen Ausblicken,
durch malerische Dörfer,
über alte Maultierpfade und Verbindungswege,
durch weite Olivenhaine …
… und vorbei an Weingärten, Bäumen mit Granatäpfeln, Feigen, Zitronen, Orangen, Walnüssen und vielen unterschiedlichen Pflanzen und Blumen.
Zwischendurch lädt das blaugrüne Meer bei 26° C zum Baden ein,
der Tourismus konzentriert sich auf wenige größere Orte, hauptsächlich Korfu-Stadt, UNESCO-Weltkulturerbe, mit dem historischen, auf einem Felsen ins Meer hineinragenden alten Fort.
Die erste Tour beginnt im kleinen Ort Spartera im Süden, durch Olivengärten geht es nach Lefkimmi an der Ostküste,
dann die Querung zur Westküste und das erste Bad im Meer.
Hier sieht man zwei der häufigsten Transportmittel in den Dörfern.
An der Steilküste entlang führt der Weg nach Santa Barbara.
Die Route des nächsten Tages verläuft barfuß am weiten Strand entlang,
über Sanddünen und vorbei an einer Lagune zur Unterkunft nach Paramonas,
mit einem weiten abendlichen Blick übers weite Meer.
Auch ein Blick am nächsten Morgen lohnt sich.
Heute wird wieder zur Ostküste gewechselt, 700 Höhenmeter sind heute zu bewältigen,
zunächst ein steiler Anstieg an der Westküste,
unterwegs der Beweis, daß es auf Korfu auch Tiere gibt,
Mittagspause in einer kleinen Taverne,
dann ein Blick auf die ländliche Stromversorgung,
um schließlich über abgelegene Bergdörfer und schöne Weitblicke nach Benitses zu gelangen, wenig südlich des Hauptortes Kerkira.
Der Folgetag wird wieder auf der Westseite enden, mit Fernsicht auf Dörfer und Meer,
unterwegs ein einsamer Esel,
malerische Dörfer liegen auf dem Weg, ein typischer Dorfplatz,
eine kleine Kirche,
und am Abend gibt es den berühmten Sonnenuntergang am Aussichtspunkt „Kaiser´s Thron“, wie ihn der letzte deutsche Kaiser, Wilhelm II, oft an seinem Lieblingsplatz erlebte.
Hier noch ein Blick von der Taverne Jimmy´s Pension auf den Ort Pelekas.
Der 5. Tag auf dem Korfu Trail führt an einem Kloster vorbei, dessen Namenstag gerade gefeiert wird,
sehenswert auch wegen dieses alten Motorrollers.
Das Ziel ist Liapades, ebenfalls an der Westküste gelegen, hier wird zweimal übernachtet.
Auch an diesem Strand läßt es sich gut aushalten.
Aber auf geht´s zur nächsten Etappe in die Bucht von Agios Georgios, hoch oben entlang der Westküste. Lakonisch stellte ich fest, daß hier auch der Ort Lakones liegt. Hierher waren einmal Bewohner Lakoniens (Sparta) umgesiedelt. Sie waren für ihre knappe und trockene, aber zutreffende Ausdrucksweise bekannt.
Jetzt habe ich mir auch einen Blick von meiner Terrasse verdient.
Am nächsten Morgen führt der Trail durch ein sehr grünes Tal, über einen Bach, dann hinauf in ein einsames Dorf, Mittagspause an einer kleinen Taverne. Durch Wälder und Olivenhaine geht es nach Spartyllas.
Solche Kleinlaster, neudeutsch Pickup genannt, sieht man hier sehr oft.
Am Etappenziel Kalami an der Ostküste ist das albanische Festland nur etwas über 2 km entfernt.
Natürlich gibt es hier auch Supermärkte und sehr viele Engländer.
Mitten im Nordosten der Insel liegt das ursprünglich verlassene Bergdorf Perithia. Wie man an einigen Häusern und Tavernen sieht, ist es jetzt im Wiederaufbau.
Dieser Tagesabschnitt endet ganz am Nordende bei Spiridonas.
Wieder glücklich in Kalami angekommen, gönne ich mir ein bei 26° nicht so kühles Bad.
Der letzte Tag auf dem Trail ist gekommen, ein Rundweg mit vielen kleinen und großen Ausblicken. So einen VV Käfer Baujahr 1960er Jahre hatte ich auch einmal, ich fuhr ihn von 1971 an etwa 2 Jahre.
Hier ist er, 1971 in Finnland:
Immer wieder interessant: Die Elektoversorgung
Ein Kirchplatz mit Glockenturm,
seltene Tiere am Wegesrand,
ein weiter Blick hinüber nach Albanien,
eine alte Olivenpresse,
und der Trail führt mit vielen schönen Aussichten …
… wieder hinunter …
… ans Meer!
Das ist die letzte Gelegenheit für ein erfrischendes Bad …
… und eine Bootstour entlang der Küste …
… zurück nach Kalami.
Am letzten Tag sehe ich mir in Ruhe Kerkira an, besonders das alte Fort, das eine brilliante Aussicht auf die Altstadt, den Hafen mit Kreuzfahrtschiffen …
… und den Yachthafen bietet.
Ein Panorama von der Festungsmauer:
Hittfeld, 09.Oktober 2015
Dietrich Eberle