Südheide Marathon von Wilsche nach Gifhorn und Salzgittersee Marathon 03./04.11.2012

Schon bei der ersten Auflage dieser kleinen Veranstaltung war ich 2008 dabei, als die Veranstalter A. Freise und J. Gille den damals nach ihnen genannten Lauf  als eine Schnapsidee erfanden. Inzwischen zum 4. mal, ist der Start nach wie vor in Wilsche in der Südheide, das Ziel ist dann aber in der Altstadt von Gifhorn, nur wenige km vom Start. Da der Start erst um 12 Uhr ist, hatten Gunla und ich genug Zeit für die Anfahrt und meine Nachmeldung im Vereinshaus des Sportvereins VfR Wilsche / Neubokel. Auf dem Rasenplatz des Vereins ist dann der Start der ca. 50 Marathonis, es gibt auch noch einen Halbmarathon sowie 10 km Lauf.

Eine 8-förmige Strecke ist zweimal zu durchlaufen, auf der 2. Runde wird man kurz vor Schluß zum Zieleinlauf in die Stadtmitte von Gifhorn geleitet. Die Route geht sehr schön durch Wald und Feld, es ist trübe, zwischendurch leichter Regen. Ich bin heute ziemlich langsam, vielleicht liegt es am teilweise schweren Waldboden mit vielen Baumwurzeln, der Kurs hat aber kaum Steigungen, vielleicht habe ich aber auch im Hinterkopf, daß ich morgen in Salzgitter eine für mich etwas anspruchsvollere Hahnzeit anpeile. Um kurz nach 17 Uhr ist es dunkel, ich bin in Gifhorn und lasse mich vertrauensvoll von den Markierungen leiten, aber plötzlich stehe ich an einem Sportplatz vor einem Hauseingang, der Pfeil zeigt in die Tür, ich war der Wegweisung vom Ziel zu den Duschen gefolgt. Ich stoße Flüche und Verwünschungen aus und frage frisch geduschte Läufer nach dem Weg zum Ziel. Offensichtlich wußten sie aber auch nicht mehr genau, wie sie hierher gekommen waren, ich lief also ein Stück zurück, da stand plötzlich Gunla in der Fußgängerzone. „Wo, verdammtnochmal, geht es hier zum Ziel?“ rief ich ihr zu. „Wo kommst du denn her, du mußt da geradeaus laufen!“ Schimpfend lief ich weiter, bis ich im Zentrum am Markt den Zieleinlauf sah, „Du mußt hierher!“ rief man mir zu, aber ich wollte jetzt wenigstens noch eine Hahn-Weber-Zeit für nächstes Jahr retten und 2 bis 3 Minuten unter einer Laterne warten. Gunla versuchte, dem Zielpersonal des Veranstalters die Sachlage zu erklären, und schließlich querte ich die Finishline.  Dann gehe ich zum Duschen, den Weg kenne ich ja schon (ha, ha). Ein Läufer in der Umkleide fragt mich „War das heute auch dein erster Marathon?“ Ich antworte nur „nein“, weitere Erklärungen würden nur Unverständnis auslösen. Die Duschen sind richtig schön warm, und entspannt machen wir uns auf den Weg nach hause.


Am nächsten Morgen müssen wir nicht früher als gestern aufstehen, der Start am Salzgittersee bei Marc Fischer ist auch erst um 12 Uhr. Gunla begleitet mich wieder und wird, während ich laufe, „Schularbeiten“ in einem Cafe machen. Heute sieht das Wetter etwas besser aus, teilweise kommt die Sonne durch. Treffen für die 5 Starter ist am Südende des Salzgittersees, eine Runde ist 5,4 km lang, also 8 Runden, von denen die erste um 1 km gekürzt gelaufen wird. Alle Teilnehmer werden von Marc persönlich mit Handschlag begrüßt. Ein Verpflegungszelt ist am asphaltierten Seerundweg beim Parkplatz aufgebaut, wir gehen gemeinsam zur Startlinie und Marc gibt das Startsignal. 

Marc Fischer, Dietrich Eberle, Andre Kutzke, Michael Kiene, Björn Gnoyke mit Hunden

Da ich die Hahn-Weber- Zeit 4:28 anpeile, laufe ich so, daß ich zur Not noch einen Zeitpuffer für später habe. Michael Kiene und die anderen laufen gemütlich los, und als sie mich nach ein paar Runden einholen, meint Michael leicht ironisch, ich hätte wohl selten so viele Führungskilometer gehabt. Jaja, wer Sportfreunde hat, braucht keine Feinde mehr. Aber Spaß beiseite, das Laufen macht heute Spaß bei guter Verpflegung und optimalem Wetter. Die Strecke führt entlang von Rasenflächen und Bäumen immer nahe am Wasser um den See, vorbei an einem Strand und einem Piratenspielplatz. Gegen Ende des Laufes betätigt sich Gunla noch als Helfer und bekommt dafür später auch eine Urkunde. Auf den letzten Metern muß ich noch etwas bummeln, um den Hahn zu realisieren, worauf ein Teilnehmer Gunla fragt  „hat der was?“ Das Gesamtergebnis: 1. André Kutzke und Michael Kiene, 3. Marc Fischer, 4. ich selber, 5. (dnf) Björn Gnoyke mit 2 Hunden. Marc liefert uns sofort eine Urkunde. Jetzt wird es bald dunkel und Zeit für die Rückfahrt nach Hittfeld. Dieses lohnende Laufwochenende hat mal wieder zu den finanziell effektiven gehört, niedrige Startgebühren, keine Übernachtungen und Verpflegungskosten, nur Benzin für einige hundert km.

Dieser Beitrag wurde unter Laufberichte veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.