Palermo-Supermarathon

(14.10.2007)

Vom 04. bis 09. Oktober waren wir mit einigen 100 MC´lern in Chicago beim Hitze-Marathon, siehe Jürgen Kuhlmey´s Bericht. Gleich nach meiner Ankunft in Hamburg ging es mit der Bahn nach Hannover, und am Donnerstag, dem 11.10. morgens nach Palermo zum Supermarathon 50 km.

Die Hotelanlage Citta del Mare liegt an der Nordküste sehr schön in einer weiten Bucht, und bei einer Wassertemperatur von 23° kann man im Mittelmeer die Muskeln lockern. Freitag gab es eine Halbtagestour nach Palermo mit Besichtigung des Doms und des Klosters in Monreale. Am Samstag habe ich einen Teil der Insel Sizilien mit dem Mietwagen erkundet, z. B. den berühmten Mafia-Ort Corleone, der auf meinem Wege durch das innere der Insel nach Agrigento lag. Dort an der Südküste gibt es 2500 Jahre alte griechische Tempel zu besichtigen und natürlich auch zu fotografieren.

Ja, Sonntag war dann der Lauf, die Teilnehmer der Sportreisegruppe teilten sich ungleichmäßig auf die verschiedenen Wettbewerbe auf. Am Supermarathon mit 68 Finishern nahm außer mir nur ein weiterer Ultraläufer aus der Gruppe teil, den wir aufgrund seines Aussehens Jens Lehmann nannten. Ansonsten gab es als Mittelstrecke den Marathon (60 Finisher), als Kurzstrecke den Halbmarathon (733 Finisher) und die Sprintwertung über den 4 km Fun Run. Eigentlich sollte der Start für alle um 9 h sein, aber man ist ja schließlich in Italien…..

Um ca. 9:45 h hat es dann nach langem Palaver geklappt mit dem Start an der Strandpromenade von Palermo. Das Wetter hatte vor dem Lauf durch Regen abgekühlt, so daß wir nur bis 25° hatten, also deutlich kälter als in Chicago. Die Halbmarathonschleife führte durch die halbherzig abgesperrten Straßen von Palermo, die Autofahrer begleiteten uns mit einem Hupkonzert, aber nicht aus Begeisterung, sondern weil sie sich erheblich beim Autofahren behindert fühlten und deshalb zum Teil auch auf sizilianische Art mit den Verkehrspolizisten diskutierten.

Man durchlief dann die Zielzone, die zweite Halbmarathonschleife berührte nur noch die Innenstadt, und nach einem weiteren Durchlauf am Ziel (Zuruf eines Ordners: Passagio? Finito? rief ich: nix Finito, Passagio!!) durften die Ultras noch eine einsame 8 km- Schleife drehen. Das endgültige Ziel (wieder der Zuruf, siehe oben, ich dann aber: Finito, Finito!!) sah ich nach 5:11:38 h mit dem 55. Platz.

Während des Laufes traf ich unseren Vereinskameraden Michele Rizzitelli, der 2002 zusammen mit Angela Gargano 100 Marathons in einem Jahr geschafft hatte (das ist übrigens mein Ziel in diesem Jahr!). Diese beiden und Vito Pietro Ancora waren auch heute dabei, wie auch bei der 13er Weihnachtsserie 2002 / 2003 an den Teichwiesen. Insgesamt lief es für mich ganz gut, die Streckenführung ist nicht schlecht, hat aber zu viele Schleifen und Wendepunkte.

Dann die Siegerehrung mit großem TamTam, das können die Italiener natürlich am besten. Am Montag fuhren wir mit dem Bus in den Osten der Insel, natürlich zum Ätna, man kann bis auf ca. 2000m fahren und unmittelbar an zahlreiche Nebenkrater, die teils erst bei den Ausbrüchen in den letzten 15 Jahren entstanden sind. Jetzt blieb nur noch der Dienstag für den Rückflug und am Mittwoch morgen um 3:30h stand ich dienstlich bei der Hamburger Hochbahn auf der Matte, Trafo-Inbetriebnahme auf einer Haltestelle.

Da ich das oft gefragt werde: Ja, ich habe außer dem Marathon und dem Ultralauf auch eine Frau, eine Familie, ein Haus und eine Arbeitsstelle. Für dieses Jahr habe ich dann nichts mehr weiter vor außer den normalen 100 MC-Aktivitäten, mein Urlaub ist verbraucht, aber im nächsten Jahr gibt es neuen.

(Dietrich Eberle)

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