Die Wachau ist eine Landschaft entlang der Donau im Osten Österreichs, Bundesland Niederösterreich. Die Wirtschaft der Wachau ist geprägt durch Wein- und Obstanbau sowie den Tourismus. Wanderführer Gerhard aus Tirol hat für diese Woche einige der schönsten Touren hier an der Donau ausgesucht. (Vergrößern der Fotos durch anklicken)
… bis zum Herkules auf der Wilhelmshöhe
Heuballen in der Fuldaaue
Blick vom Wohnmobil-Stellplatz ins Grüne
Das nächste Quartier ist ein ruhiger WoMo-Platz irgendwo zwischen Regensburg und Passau
Es ist noch Zeit für eine kleine Runde mit dem Fahrrad
Am 17. Juni fahre ich die letzten ca. 80 km immer an der 3000 km langen Donau entlang mit herrlichen Blicken auf einen der bedeutensten und schönsten Flüsse Europas
Wie sagt das Navigationsgerät? „Du hast dein Ziel erreicht!“, das Goldene Schiff in Spitz an der Donau!
Ausblick von meinem Zimmer auf was wohl? Natürlich Weinberge, das ist der berühmte 1000 Eimer Berg, weil man eben diese Menge an Wein in einem guten Jahr hier gewinnen kann. Wobei ein „Eimer“, ein altes Hohlmaß, 56 Litern entspricht, also wären das 56000 Liter!
Ein Blick nach Südwesten auf eine Burgruine
Im Angesicht des Weinbergs rüste ich mich für eine kleine Radtour, …
… Blick auf die Donau, …
… hier ist immer was los!
Ich starte in Richtung Nordosten …
… entlang der malerischen Weinberge
Heute Abend wir das Sommer-Sonnenwend-Fest gefeiert, viele Feuer sind schon am Ufer vorbereitet!
Weiter geht’s …
… bis nach Dürnstein, …
… ein Blick auf die berühmte Burgruine …
… und die Donau!
Ich bin auf dem Rückweg, viele Radfahrer sind auf dem Donauradweg unterwegs!
Sehr schön zu sehen die Höhen am Südwestufer, …
… die Wachau liegt an einem Durchbruchstal der Donau
Meine heutige Fahrrad-Route, etwa 23 km
Abends wird das Sommer-Sonnenwend-Fest gefeiert, die Schiffe leuchten in allen Farben!
Was wäre das alles ohne ein …
… gewaltiges Feuerwerk in rot, …
… grün und …
… bunt!
Die Sonnenwendfeiern haben ihren Ursprung im Sonnenkult der Germanen, Kelten und Slawen, der 1000 Eimer Berg …
… erstrahlt im Licht unzähliger Fackeln!
18. Juni, Fahrt mit Kleinbussen zum Start, die erste Wanderung beginnt in Senftenberg, dieses Kunstwerk erinnert an den Wasserstand der großen Flut von 2002
Unser Ziel ist zunächst die Burgruine Senftenberg
Unterwegs ein VW Käfer, genau dieses Modell in derselben Farbe, Baujahr 1961, bin ich einige Zeit ab 1971 gefahren!
Da ist er, 1971 irgendwo in Skandinavien!
Die Ruine der Burg Senftenberg, …
… Blick auf den Ort Senftenberg
Bereits 1197 hat es hier eine Burg gegeben, …
… sie wechselte in den folgenden Jahrhunderten mehrmals die Besitzer, wurde um 1409 teilweise zerstört und wieder aufgebaut
1645 während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Burg von den schwedischen Truppen wiederum zerstört
Danach verfiel die Burg und wird in der Gegenwart vom Burgruinenverein Senftenberg teilweise renoviert
Eine Bisamdistel am Wegesrand
Das sind prächtige Blüten des Johanniskrautes. Der Käfer auf der Blüte ist ein Gefleckter Schmalbock. Weiter geht es in Richtung Krems über den Kuhberg, 400 m
Weißes Berufkraut und kein Rotklee, sondern Fahnen-Tragant
Die heutige Route im Überblick, 14 km, 430 Hm
Angekommen in Krems! Das Steiner Tor ist das Wahrzeichen der Stadt
Erstmals wurde Krems in einer Urkunde aus dem Jahre 995 erwähnt. Hier sehen wir die Kremser Frauenbergkirche aus dem 11. Jahrhundert, die älteste Kirche der Stadt
St. Veit, ürsprünglich aus dem 13. Jahrhundert, aber von Grund auf neu erbaut …
… Anfang des 17. Jahrhunderts nach den Plänen eines italienischen Architekten
Die Altstadt ist nahezu vollständig erhalten geblieben. Im 12. Jahrhundert wurde Krems Münzstätte für die Münzprägung und fürstliche Zollstätte, …
… so wurden für den Gütertransport auf der Donau Zölle erhoben. Der Reichtum der Stadt läßt sich durch die alten Bürger- und Handelshäuser erahnen
Die Obere Landstraße in der Altstadt, Blick in nordöstlicher Richtung
In der Gegenrichtung das Steiner Tor
Der nächste Tag, Montag, 19. Juni, Fahrt nach Klein Wien und Wanderung von dort über Waxenberg und Predigtstuhl zum Stift Göttweig. Ich bin am Gipfelkreuz des Waxenbergs, 501 m!
Ein weiter Blick auf das Ziel, …
… Kloster Stift Göttweig
Es geht wieder bergab, …
… zu den Mammutbäumen!
Sie sind noch klein, denn sie wurden erst 1880 …
… vom Waldmeister des Stiftes Göttweig, …
… Prälat Adalbert Dungel, hier ausgesät! Mammutbäume stammen von den Westhängen der Sierra Nevada in Kalifornien
Nichtsdestotrotz bilden sie eine imposante Kulisse …
… für Gerhards Gruppenfoto!
Von Paudorf führt der Pfad …
… bei 30° durch dichtes Gehölz …
… auf den Predigtstuhl, 435 m, Blick auf Stift Göttweig
Aussichtspunkt am Stift, „Da waren wir heute schon!“ Führer Gerhard zeigt auf den Waxenberg
Kloster Stift Göttweig, …
… Lateiner könnten mir den Text ja mal übersetzen!
Göttweig ist ein Benediktinerkloster, gegründet 1094. Aus dem baulichen Ursprung sind nur das Langhaus der Kirche, die Kapelle und die „Burg“ erhalten
Weitere Gebäude sind in den folgenden Jahrhunderten und letztendlich nach dem Brand von 1718 entstanden
Frontansicht der Kirche …
… und Innenansicht
Ein Fernblick nach Norden ins Donautal bis nach Krems bietet sich …
… von der Terrasse des Restaurants
Die heutige Rundwanderung über 14 km, 560 Hm, mit Waxenberg, 501 m und Predigtstuhl, 435 m
Morgens am 20. Juni, die Donau in Spitz. Wir fahren mit dem öffentlichen Bus nach Dürnstein
Ich zitiere Gerhard aus seiner Tourenbeschreibung: „Steiler Aufstieg auf spektakulärem Aussichtsweg auf den mit markanten Felsformationen gespickten Vogelberg, 546 m“ Stimmt! Imposanter Blick auf die Burgruine Dürnstein und den Ort tief unten an der Donau!
Der Vogelbergsteig, ein steiniger …
… und steiler Serpentinen-Aufstieg …
… zum Vogelberg!
Und doch gedeihen hier wilde Stiefmütterchen, auch Feld-Stiefmütterchen genannt
Auf dem Vogelberg, …
… mein 100. Gipfel seit 1966, Höhen zwischen 231 m (Diamond Head, Honolulu, Waikiki 1999) und 6119 m (Barranca Blanca, Chile 2001)
Das nächste Ziel ist die Starhembergwarte auf dem 564 m hohen Schloßberg, …
… erbaut im Jahre 1883 von Camillo Heinrich Fürst von Starhemberg
Ein weiter Blick vom Turm ins Durchbruchstal der Donau
Abstieg nach Dürnstein, eine Glockenblume auf steinigem Pfad
Suchbild: Finde die …
… Smaragdeidechse!
Hinter den verdorrten Zweigen ist unten ein schmaler Nebenarm der Donau zu erkennen
Vorbei an einer Felswand …
… erreichen wir die Burgruine Dürnstein!
1192 wurde der englische König Richard Löwenherz auf dem Rückweg vom 3. Kreuzzug gefangengenommen und von Herzog Leopold V. auf die Burg Dürnstein gebracht.
Am 28. März 1193 wird Richard Löwenherz in Speyer an den deutschen Kaiser Heinrich VI übergeben. Erst im Februar 1194 wird Richard Löwenherz gegen ein horrendes Lösegeld von 23 Tonnen Silber freigelassen. Die englische Krone kam dadurch in große wirtschaftliche Schwierigkeiten.
Gesamtansicht der Burgruine
Rückweg nach Oberloiben durch die Weinberge in glühender Hitze
Den Gelbroten Taglilien macht das aber nichts aus
Die Strecke, 12 km, 400 Hm, bis Oberloiben, die Rückfahrt mit dem Bus ist hier auch zu sehen
Mittwoch, 21. Juni. Fahrt nach Melk und Besichtigung des Klosters
Eine „Etage“ höher, der Ort Melk, dahinter die Türme der Stiftskirche
Im Innenhof des Stifts Melk, eigentlich Abtei Melk, ein Benediktinerkloster. Neubau von 1746 im Barockstil, auch als Instrument der Gegenreformation. Es gab aber an dieser Stelle schon im 11. Jahrhundert ein Kloster der Benediktinermönche. Nach einer über die Jahrhunderte wechselvollen Geschichte, Bränden und Kriegen gilt es heute als ein Wahrzeichen der Wachau
Blick hinunter auf die Melk, einen rechten Nebenfluß der Donau
Von Melk fahren wir mit einem Passagierschiff stromabwärts, vorbei am Schloß Schönbühel aus dem 11. Jahrhundert
Die stromaufwärts fahrenden Schiffe haben mit der starken Strömung der Donau zu kämpfen
Dort oben auf einem markanten Felssporn thront die Burgruine Aggstein 300 m über der Donau!
Schon morgen werden wir sie näher in Augenschein nehmen!
Unser Ort Spitz ist erreicht, …
… aber die Flußfahrt mit der „Ersten Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft“ geht noch weiter bis Dürnstein und dann zurück mit dem Bus
Das war die Schiffahrt, 30 km!
Am nächsten Morgen, Donnerstag, 22. Juni, warten wir auf die Fähre zum Südufer, gleich ist sie da!
Sie hat angelegt!
Schranke offen, wir dürfen rauf!
Die Fähre ist über ein Stahlseil …
… und einen Rollschlitten mit einem weiteren langen Stahlseil verbunden, daß über die Donau gespannt und an beiden Ufern an Stahlmasten befestigt ist
Der Steuermann muß jetzt die Fähre („Rollfähre“) nur noch um ungefähr 45° schräg stellen, dann wird sie von der Strömung ans andere Ufer gedrückt
Angekommen und Abmarsch, drüben wartet schon eine ganze Schulklasse!
Das erste Ziel ist heute der Hohe Stein!
Er rückt näher!
Das Gipfelkreuz ist zu erkennen!
Fixseile helfen beim Aufstieg …
… und es geht Stufe für Stufe …
… hinauf zum …
… Gipfelkreuz des Hohen Steins, 712 m!
Gleich sind alle oben, …
… wie immer mit Aussicht …
… auf die Donau
Trittsicher macht Gerhard ein Gipfelfoto, …
… und so sieht es aus!
Danke Gerhard, super gemacht!
Abstieg von steiler Höhe
Weiter geht es auf der Route zu einer Ruine hoch über der Donau
Am Eingang wartet schon der Henker von Aggstein, …
… aber gegen mich liegt nichts vor, wir begrüßen uns freundlich!
Übersicht über die Burgruine Aggstein. Die Burg wurde im 12. Jahrhundert errichtet. Ab dem 14. Jahrhundert verfiel die Burg, bis Herzog Albrecht V. sie seinem Kammermeister Jörg Scheck vom Wald als Lehen übergab. Scheck vom Wald sollte die Burg wieder aufbauen und eine sichere Donauschiffahrt gewährleisten, dafür bekam er auch das Mautrecht. Er wurde dann aber ein berüchtigter Raubritter, der die Donauschiffe ausraubte. Scheck wurde schließlich von einem anderen Raubritter vertrieben, die Burg wechselte dann in den Jahrhunderten viele Male den Besitzer und verfiel lange Zeit. Heute gehört sie den Nachfahren des letzten Eigentümers und ist eine vielbesuchte Sehenswürdigkeit
Panoramafoto der Taverne
Häftling im Rosengärtlein, Raubritter Jörg Scheck vom Wald soll im 15. Jahrhundert seine Gefangenen hier ausgesperrt haben
Ausblick vom Rosengärtlein …
… und aus einem Burgfenster
Übersicht nach Nordosten, links die Kapelle
Innenansicht der Kapelle
Weiter bergeinwärts der Hof mit Cafeteria und dahinter der Eingangsbereich
Panorama des Rittersaales, wilde Gelage werden hier stattgefunden haben!
Ich begrüße einen Burgwächter im Innenhof
Der Burgbrunnen, fotografiert durch das Gitterrost
Das ist Burgfried, die Ruineneidechse von Aggstein
Ansicht in Richtung Donau, die Burgruine klebt förmlich an der Felswand
Übersicht über die heutige Wanderung, 12 km, 450 Hm, B = Ruine Aggstein
Die Donau am Morgen, Freitag, 23. Juni. Mit dem Bus nach Wösendorf und dann durch Wald und Weinberge zurück nach Spitz
Rosenstöcke am Weinberg, wozu sind sie da? Natürlich, weil sie schön sind, aber auch nützlich. Rosen sind hier Indikatorpflanzen, Schädlinge und Krankheiten wie Mehltau sind schon an den Rosen erkennbar, bevor die Reben befallen werden, und der Winzer kann rechtzeitig reagieren.
Zwischen Wald und Weinbergen herrliche Blicke …
… auf das Donautal!
Links im Bild erkennt man eine natürliche Aussichtsplattform, …
… und hier liefert das Donautal eine wunderbare Hintergrundkulisse!
Jetzt rückt auch Spitz näher mit dem berühmten 1000 Eimer Berg! Eigentlich heißt er Burgberg, in guten Jahren können hier 1000 Eimer Wein geerntet werden! Das alte Hohlmaß Eimer ist anzusetzen mit 56 Litern, so daß man dann auf etwa 56000 Liter kommt!
Auf dem Burgberg, 314 m, …
… und Panoramablick auf Spitz an der Donau
Heute wurden 14 km und 500 Hm bewältigt
Letzter Wandertag, Sonnabend, 24. Juni. Ein paar Schritte zum Donauufer, mir fällt ein Kunstwerk auf, die bronzene Spitze von Spitz! 2012 schuf sie der Vorarlberger Bildhauer Gottfried Bechtold, sie ragt 10 cm über die Hochwassermarke von 2002! Aber kommen wir zu den ernsten Dingen des Lebens, mit dem Shuttle-Bus geht es nach Weißenkirchen und mit der Fähre ans Südufer. Von dort marschieren wir entlang der Donau zum Einstieg bei Bacharnsdorf
Aufstieg zum Seekopf, steil und gespickt mit natürlichen Hindernissen!
Blick vom Aussichtsturm des Seekopfs, 671 m, Wolken wabern über den Bergen
Zum Glück gab es weder Gewitter und kaum Regen, …
… die Temperaturen waren erträglich, aber ein Kontrast zu den vergangenen Tagen
Da muß ich auch wieder hinunter, dann geht es weiter zur Hirschwand
Hier muß wieder ein bißchen geklettert werden, dabei helfen Fixseile
Der Gipfel der Hirschwand ist erreicht, 625 m, …
… mit wolkenverhangener Panoramaaussicht, in der Ferne verliert sich die Donau in den Wolken
Auf dem Gipfel weht die Flagge von Niederösterreich
Teils steiler Abstieg in Richtung Sankt Lorenz, vorbei an einer Saurierskulptur …
… und am Goldenen Frauenhaarmoos
Die Fähre bringt uns von St. Lorenz zurück nach Weißenkirchen, Einkehr in einem Gasthaus
Das war die letzte Tour in der Wachau, 12 km, 540 Hm. Eine schöne und erlebnisreiche Woche bei herrlichem Wetter mit vielen neuen Eindrücken geht zuende!
Rückfahrt am Sonntag bis Kassel, …
Wohnmobilstellplatz in den Fuldaauen
Darauf erstmal ein schönes Bier!
Viele Grüße an euch alle und bis bald auf der Strecke!
Dietrich
Hittfeld, 11. August 2023
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