Endlich habe ich meinen Plan verwirklicht, den Leine-Heide-Radweg, inspiriert von Michael Kiene’s gleichnamigem Marathon auf einem Teilstück bei Northeim. Auf dem Foto sieht man einige Stationen von Leinefelde bis Hamburg. Ich bin praktischerweise in umgekehrter Richtung von zu hause gestartet und in Buchholz i. d. N., meinem Geburtsort, auf die Route eingebogen
Ja, alles fertig zum Start!
Mittwoch, 7. August 2019, Hittfeld, Uhlandstraße, auf geht’s!
Undeloh und Wilsede habe ich schon hinter mir, vorbei am Wilseder Berg, mit 169,2 m die höchste Erhebung des nordwestdeutschen Tieflandes, und weiter Richtung Schneverdingen
Die Heide blüht, und ich komme gut voran, …
… nichts kann mich aufhalten, außer …
… diese Heidschnucken, eine besonders genügsame Art von Schafen, typisch für die Lüneburger Heide
Hier ist der Radweg recht gut ausgeschildert, ich habe aber die Route als Karte auf meiner Garmin fenix 5x
Am späten Nachmittag habe ich mein erstes Tagesziel erreicht, Camping Böhmeschlucht in Vierde bei Fallingbostel
Ja, ich wollte mal wieder ganz einfach mit Minimalausrüstung zelten. Camper mit Zelt gibt es kaum noch, meistens Dauercamper im Wohnwagen und Wohnmobile
Am nächsten Morgen überquere ich zwischen Hodenhagen und Ahlden die Aller, hier …
… hat sie sich schon die Leine einverleibt, die aber an ihrer Einmündung mehr Wasser als die Aller führt
Auch die Oker ist an ihrer Einmündung in die Aller bei Müden wasserreicher!
Der Leine-Heide-Radweg ist nicht immer eine Rennstrecke
Und hier treffe ich endlich auf die Leine!
Mardorf am Nordufer des Steinhuder Meeres, hier übernachte ich …
… auf dem Campingplatz
Abends ein schöner Blick auf den See
Am nächsten Tag durchquere ich Hannover und folge weiter der Leine, bei Döhren über eine Holzbrücke, …
… und Übernachtung im H4 Hotel Messe Laatzen, auch hier als Radfahrer willkommen!
Sonnabend, 10. August, gegen Mittag fahre ich bei Schulenburg über den Fluß, wenig später vorbei an Nordstemmen und der Marienburg, Heiner aber nicht getroffen!
Kaffeepause mit Italo-Eis in Gronau, …
… und weiter geht’s über die Felder …
… und auf dem Radweg …
… entlang der Leine stromaufwärts, …
… mit Zwetschen zur Stärkung
Pause kurz vor Alfeld
Die Leine im Gegenlicht, und ich komme nach …
… Röllinghausen, Übernachtung im Gasthof „Zum braunen Hirsch“ …
… mit seinem vorbildlichen Biergarten!
Nun führt die Leine mich weiter Richtung Northeim, …
… die eindrucksvolle Altstadt von Einbeck …
… ist schon einen Abstecher wert …
… und eine Mittags-Kaffeepause!
Am Nachmittag ein Highlight, kurz vor Northeim die Mündung der Rhume (vorne) in die Leine (im Hintergrund)
Hier besser zu sehen, links die wasserreichere Rhume, rechts die Leine
Ich übernachte in der Altstadt von Northeim, Hotel „Deutsches Haus“
Ich bin bei Michael schon oft Marathons an der Rhume gelaufen, deshalb möchte ich jetzt den gesamten Flußlauf kennenlernen! Hier fließt die alte Rhume (links) wieder mit dem Kanal zusammen, der über das Wasserkraftwerk geleitet wird
Am Rhumekanal fahre ich flußaufwärts (Foto vom März)
Ruhig fließt die Rhume am Morgen dahin, …
… kanalisiert und begradigt oder …
… ursprünglich
Hier kommt die Rhume direkt von der Quelle schon als kleiner glasklarer Fluß
Geschafft! Ich bin in Rhumspringe, …
… am Quelltopf der Rhume, …
… mit meinem Mountainbike sicher angekommen!
Einzigartig die blaugrüne Farbe der Karstquelle
Der Rhume-Radweg verläuft teilweise auf einer ehemaligen Bahntrasse
Hier fahre ich über die Oder, dieser Nebenfluß führt mehr Wasser als die Rhume
Auf dem Rückweg vorbei an Pferdeweiden
Übernachtung in Northeim auf dem Campingplatz, hoch oben …
… über der Northeimer Seenplatte
Auf dieser Passage bin ich schon mal Marathon gelaufen!
Fotografiert bei Göttingen …
… von dieser genial geplanten Brücke! Für Radfahrer mit Gepäck und bei Nässe nicht so einfach, hier heil ‚runterzukommen!
Dafür aber jetzt ein paar schöne Eindrücke …
… vom Wegesrand
Ich übernachte auf dem Campingplatz in Reiffenhausen bei Friedland, und am Donnerstag, 15.08. fahre ich Richtung Leinefelde
Die Leine ist jetzt nur noch ein Bach
Das Ziel rückt näher!
Zeit für eine Frühstückspause
Ich nähere mich den Leinequellen …
… mitten im Ort
10 kleine Quellen speisen …
… dieses Rinnsal mit dem Namen Leine
Geschafft!
Ich folge dem Bach noch ein Stück „stromaufwärts“
Übernachtung in einer Pension in Leinefelde-Worbis, abends Verpflegung mit Lieferdienst, alles für 10 Euro!
Die Wäsche ist auch schon trocken!
Was erwartet mich morgen, am 15. August? Ich will zur Allerquelle, und meine Garmin-Routenplanung sagt mir: Richtung Nordhausen und dann Harzquerung nach Norden, ca. 140 km, 1050 Höhenmeter hoch, 1200 Hm ‚runter! In zwei Tagen will ich in Eggenstedt sein. Pause an der Eisfelder Talmühle, …
… und zufällig hält die Brockenbahn gerade!
Ich übernachte in der „Krone“ in Hasselfelde, so ziemlich höchster Punkt der Tour, und am nächsten Morgen geht es erstmal viel bergab, der Harz ist bewältigt, …
… erst Richtung Oschersleben, …
… dann zum „Hohen Holz“, …
… und ich bin an der Quelle!
Viel mehr als ein …
… kleines Rinnsal ist hier …
… von der Aller noch nicht zu sehen, …
… sie wird dann aber noch von weiteren Quellen gespeist!
Quartier nehme ich im Hotel Jacobsberg bei Oschersleben, und schon am nächsten Tag …
… folge ich dem Lauf der jungen Aller …
… und rolle durch viele kleine Dörfer
Hier bei Oebisfelde überquere ich zweimal die Grenze Sachsen-Anhalt / Niedersachsen / Sachsen-Anhalt und damit auch die ehemalige innerdeutsche Grenze und Demarkationslinie zwischen Ost- und West-Europa
An der Kirche in Oebisfelde kann ich …
… mich endlich ‚mal selbst fotografieren! Übernachtung im Hotel Hildebrandt in Breitenrode/Sachsen-Anhalt
Am Folgetag durch Wolfsburg, in der Ferne die markanten Schornsteine des VW-Werkes
Es geht weiter nach Gifhorn, …
… wo ich die Aller wiedersehe, …
… das freut mich natürlich!
Bei Langlingen ist die Aller aufgestaut, schon vor langer Zeit wurde der Flußlauf begradigt und wird mit Schleusen reguliert
Hier überquere ich den Wienhäuser Mühlenkanal …
… und erreiche mein Quartier, den Gasthof „Allerparadies“
Jetzt ist eine Stärkung fällig, damit ich am nächsten Reisetag …
… den Hauptarm der Aller …
… an der Schleuse überqueren kann!
Kloster Wienhausen aus dem 13. Jahrhundert
Wieder eine Schleuse bei Celle, …
… und hier ist die Aller noch sehr ursprünglich
Ein schöner Waldweg bei Hambühren, …
… und plötzlich eine blühende Heidefläche!
Über Winsen (Aller) und Buchholz (Aller) komme ich nach Norddrebber und übernachte auf diesem alten Bauernhof!
Der nächste Tag, bei Schwarmstedt sehe ich die Leine wieder, …
… vor 12 Tagen war ich hier schon ‚mal, gemeinsamer Verlauf des Leine- und Aller-Radweges!
Die Leine bei Gilten, kurz vor der Einmündung in die Aller
Bockwindmühle in Rethem aus dem Jahre 1594 …
… unweit der Aller, die jetzt nach der Einmündung der Leine gut die doppelte Wassermenge führt!
Gutes Wetter, gute Laune …
… im Aller-Leine-Tal!
Ich habe Verden erreicht, Blick auf die Alte Aller nach Süden …
… und nach Verden mit Dom
Die Alte Aller ist ein toter Nebenarm und endet nach ca. 1,5 km
Blick nach Norden, rechts verläuft parallel die Aller
Der Dom zu Verden …
… aus der Nähe
Der Aller-Radweg endet hier offiziell, aber ich will an die Allermündung, das sind noch ein paar km bis nach Eissel
Hier fließt nun die Aller (links) in die Weser (hinten)
Ich mußte mich von der schmalen Asphaltstraße über einen Graspfad durchkämpfen, …
… aber was macht man nicht alles zu seinem Freizeitvergnügen!
Übernachtet habe ich in Rotenburg (Wümme), und ich hatte von Anfang an geplant, die Deutschlandläufer auf ihrem Weg von Sylt zur Zugspitze zu treffen! Es war an diesem Tag die 4. Etappe von Hamburg nach Rotenburg, also fuhr ich ihnen auf dem Radweg der B 75 entgegen. Am 21. August um 10:45 Uhr treffe ich auf den …
… VP 4 bei km 54, die Verpflegung steht bereit, …
… das Team ist natürlich im WoMo unterwegs …
… und versorgt die Läufer …
… auf ihrer Nord-Süd-Route durch Deutschland!
Um 11.47 Uhr kommt Michael Kiene als 5. zum VP, Start war um 6 Uhr in Hamburg
Das ist ein Foto wert, ich freue mich, ihn zu treffen!
Viel Glück, Michael, und bis bald!
Ich fahre weiter, und wen sehe ich da? Ja, es ist Fabrice Viaud, wir sind 2007 gemeinsam den Transe Gaule von Roscoff am Ärmelkanal nach Gruissan Plage am Mittelmeer über 18 Etappen und 1150 km quer durch Frankreich gelaufen, und ich wußte natürlich, daß er hier dabei ist!
Und nur wenig später begegne ich auch Conny Rohwedder, viel Glück und Erfolg für euch und alle anderen auf dem harten Weg zur Zugspitze!
Mittwoch, 21. August 2019, meine Mission ist erfüllt, nach 15 Etappen und 1015 km mit dem Fahrrad entlang Leine, Rhume und Aller bin ich glücklich wieder in Hittfeld angekommen!
Viele Grüße und bis bald auf der Strecke!
2. September 2019
Dietrich Eberle